Donnerstag, 22. Januar 2009

Osterinsel / Rapa Nui





Das ist uns beiden noch nie passiert: nach 1 Stunde Flugzeit teilt uns der Captain mit, dass wir aufgrund einer defekten Klimaanlage zurueck nach Santiago fliegen muessen... („typisch Boeing“, lautet Martins Kommentar ;-)) Dort warten wir weitere 2 Stunden, bevor wir in eine andere Maschine gesetzt werden. Schwuele Hitze und Einheimische mit Blumenkraenzen empfangen uns. Wir finden ein kleines Hostal und erkunden von dort in einer Woche die kleine Insel. Ein vulkanisches Dreieck mit Seitenlaengen von etwa 14, 16 und 20 Kilometern und durch seine geografische Lage ein Ort auf der Erde, der am weitesten von jeglicher anderen bewohnten Zivilsation liegt.

Geschichte und Kultur sind faszinierend. An jeder Ecke stehen die beeindruckenden Moai Statuen, die wohl als Gottesopfer gedacht waren, individuell gefertigt und aus verschiedensten Epochen. Die Produktion der Moais hat wahrscheinlich zum Untergang der Inselkultur gefuehrt. Um die Moais vom Steinbruch an ihren Aufstellungsort zu transportieren, haben die Insulaner ueber die Jahre alle Baeume gefaellt. Sie dienten als Walzen, um die Kolosse zu rollen. Die Insel ist immer noch recht karg und es gibt nur einen kleinen Ort, weite Flaechen werden von Wildpferden abgegrast.

Wir laufen am Krater und Steinbruch entlang, an dem die Moais hergestellt wurden. Dort versinken noch etliche Statuen, die auf ihren Abtransport warteten. Um die Goetter zufrieden zu stellen, wurden immer groessere/bessere Moais gefordert. Der groesste noch im Krater liegende misst ueber 21 Meter.
In einem weiteren Vulkankrater funkelt im Innern ein ueberwucherter See. Ein mythischer Ort: hier haben damals Wettkaempfe zwischen den verschiedenen Staemmen stattgefunden. Die besten Maennner stellten sich der Herausforderung, es musste eine 300 Meter hohe Steilkueste heruntergeklettert werden, um anschliessend zu einer vorgelagerten Insel zu schwimmen, wo ein seltener Vogel seine Eier ablegt. Ein solches Ei musste unversehrt auf die Spitze der Steilkueste zurueckgebracht werden. Der Sieger wurde der neue „Vogelmann“ von Rapa Nui. Am steilen Abgrund stehend, staunen wir, wie die Maenner dies zustande gebracht haben.

Wir sehen uns die vorgelagerte Insel am naechsten Tag lieber durch die Taucherbrille bei einer Schnorcheltour an. Das Wasser ist traumhaft klar und strahlt in einem atemberaubendem Dunkelblauton. Martin unternimmt spaeter noch einem Tauchgang und findet auch unter Wasser einen Moai...

Besonders schoen ist Rapa Nui am Abend. Wenn das letzte Licht der Sonne hinter den Statuen untergeht, packt wohl jeden die Faszination dieser Insel.
Als naechstes geht es weiter Richtung Sydney und wir sagen Chile damit fuer's erste „adios“ (aber wir kommen ganz bestimmt wieder!). Demnaechst in diesem Blog also mehr von den Aussies und Kiwis...


Keine Kommentare: