Freitag, 19. Dezember 2008

Suedpatagonien – Feuerland
























Torres del Paine – einer der beeindruckendsten Nationalparks Patagoniens, wir fahren auf ca. 100 km Schotter von Puerto Natales in noerdliche Richtung. Das Massiv rueckt langsam naeher und bei strahlend blauem Himmel spueren wir die Faszination dieses Giganten.

Gletscher, eisige Gipfel, tiefe Taeler, tuerkisfarbene Seen, locken Heerscharen von Trekking und Hiking Voelkern an, die hier die Umrundung des Massivs in Angriff nehmen. 6 - 10 Tagestouren sind angesagt, wir Mototrekker schlagen unser Basecamp am See auf und laufen 35 km in 2 Tagen durch die Berge. Ausgepowert und zufrieden geht es zurueck nach Puerto Natales und wir treffen den Texas Boy Jason und Kiwi Aaron wieder, schlemmen Pizza und grillen im Park.

Es geht weiter in die suedlichste Stadt Chiles, Punta Arenas. Reich geworden durch seine Schaf Barone, ist es nun auch Versorgungspunkt fuer die Antarktis.
Wir spueren die Naehe zum Suedpol: der Wind wird eisiger, Pinguine watscheln am Strand, Baeume stehen windzerzaust in der Landschaft, es ist kalt in der Pampa!
Mit dem Schiff ueberqueren wir die Magellan Strasse nach Feuerland, sehr einsame Pampa empfaengt uns und es tauchen Namen auf wie „Bahia inutil“ (Nutzlose Bucht), die Magellan bei seiner Umsegelung damals so getauft hat, da sie eine Sackgasse ist. Es ist schwierig, ein windgeschuetztes Plaetzchen zum campieren zu finden, spaeter dann am Feuer waermen wir uns und beobachten Fuechse und Sittiche und ein Condor fliegt nur knapp ueber den Bauemen vorbei.
Am naechsten Tag passieren wir einen kleinen Grenzuebergang nach Argentinien, die Grenze bildet der knietiefe Fluss Bellavista, ueber den es keine Bruecke gibt...Hosen hoch und durch. Spaeter erreichen wir Ushuaia, definitiv die suedlichste Stadt der Welt. Hier am Beagle Kanal ist die „Panamericana“ zu Ende, es sind 17.848 km bis nach Alaska, Fotopunkt und Ziel fuer jeden Transamerika Fahrer. So gibt es die obligatorischen Fotos und einen Eintrag im Pass. Wir haben unser Etappenziel erreicht und sind happy, hier zu sein. Woody Woodpecker treffen wir im Wald und beobachten seinen Kopfschwinger... in Ushuaia sind es die Kreuzfahrttouris, die ihren Abstecher in die Antarktis unternehmen, ob das Eis dort wohl anders aussieht!?
Morgen geht es fuer uns wieder „ab in den Norden, der Sonne hinterher.“
























FOTOALBUM:

Suedpatagonien

Montag, 8. Dezember 2008

Argentinien - Pampa, nicht nur flach...





















Argentinien – endlose Weiten! Die einsame Pampa, die uns mal als heisse Wuestenlandschaft, dann als eiskalte Windmaschine begegnet. Aber die langen Etappen lohnen sich. Am Ende warten grandiose Gletscher, Bergmassive und tuerkisblaue Seen auf uns. An der Grenze treffen wir die Chilenen Manuel und Sergio, die uns die naechsten 2 Tage „pampern“ und uns ihr Patagonien zeigen. Martin ist Gepaeck und Sozia los und kann den ersten Teil der beruechtigten Ruta 40 allein abreissen. Die Geschwindigkeit steigt und Imke sitzt im klimatisierten Luxus-Jeep. So geht es mit fliegenden Fahnen zum Perito Moreno Nationalpark, wo wir Guanacos, Flamingos, Guerteltiere und Greifvoegel sehen; den Pampastrauss mit Nachwuchs jagen wir vor uns her.
Wieder bepackt zu zweit als „LKW“ unterwegs, fahren wir nach El Chalten, zur beeindruckenden Fitz Roy Bergkulisse. Wir bleiben drei Tage, laufen hoch zum Gletschersee und bestaunen die Torres.
Danach geht es mal eben knapp 100 km am Lago Viedma entlang, um spaeter am Lago Argentino eine aehnliche Distanz zu ueberwinden. Die Sichtweite ist grenzenlos, gefuehlte 200 – 300 km.
Von El Calafate geht es zum Perito Moreno Gletscher: seine Zunge ist etwa 14 km lang, 50 Meter hoch und 5 km breit – gigantisch! Das tiefblaue Eis knackt und kracht staendig, ab und zu brechen riesige Brocken ab und klatschen ins Wasser. Das Schauspiel ist so faszinierend, wir wollen gar nicht wieder weg. Mit 100 km/h Rueckenwind geht es raus aus dem Park, am naechsten Tag, mit aehnlichem Wind – diesmal allerdings von vorne und von der Seite... - geht es nach Puerto Natales in Chile. Die 9000er km-Marke hat Rudi inzwischen ohne Probleme geschafft. Nun wartet der Torres del Paine N.P. auf uns und unsere Fuesse sind mal wieder gefragt, doch davon mehr im naechsten Blog...














FOTOALBUM:

Freitag, 28. November 2008

Chile - Insel Chiloé und Nordpatagonien















Wir setzen zunaechst auf die Insel Chiloe ueber und finden die ersten Pinguine, der einzige Ort, an dem Magellan und Humboldt Pinguiene gemeinsam vorkommen. Felsige Kuesten erinnern an Irland, nur 80 Kilometer weiter denken wir an Nordsee und Daenemark. Das Wetter wird schlechter und die Nachtfaehre soll uns nach Chaiten bringen, der eigentliche Einstieg der Carretera Austral. Der Ort macht seit Mai von sich Reden durch stetige Ausbrueche des benachbarten Vulkans, so ist die Stadt von Ascheregen begraben, der eigentliche Flusslauf wurde blockiert und somit ein Teil der Stadt ueberschwemmt. Ein trauriges Bild bleibt in unseren Gedanken zurueck und es geht durch wolkenverhangene Berg- und Waldgebiete weiter nach Sueden. Ein Paar aus Barcelona begleitet uns 2 Tage mit dem Mietwagen und uebernimmt einen Teil unseres Gepaecks, so laesst sich die Piste gut abspulen. In Coihaique bleiben wir 2 Tage und die Sonne hat uns wieder, hier wurde fleissig gerodet und Weiden und Wiesen geschaffen fuer unsere geliebten „Steak“ Tiere und Schafe. Ein kurzes Asphaltband fuehrt uns weiter zum Lago Carrera, der 2. groesste See Suedamerikas. Dieser erstreckt sich vergleichbar ueber eine Strecke von Frankfurt bis Nuernberg, dazu tuerkisblau mit einer unvergleichlichen Bergkulisse im Hintergrund. Es geht entlang am Ufer ueber schroffe Ufer Pisten und der Regen hat uns wieder, in Cochrane gibt es ein warmes Hostal und der naechste Tag wird wieder sonnig. Ab hier ist die „Carretera“ eine Sackgasse fuer Fahrzeuge, wir lassen unser Gepaeck hier und fahren entspannt die Piste ins Hinterland, vorbei an riesigen Eismassen die sich von der Kueste her mit dem Boot besuchen lassen. Um weiter in den Sueden zu gelangen, nehmen wir einen Pass rueber nach Argentinien, dort geht es dann im naechsten Abschnitt durch die argentinische Pampa...

















FOTOALBUM:

Chile - Insel Chiloé und Nordpatagonien

Dienstag, 18. November 2008

Chile - Vulkane und Seen ( immer noch ;-)



Nach einigen schottrigen Kilometern gelangen wir an den Lago Villarica, an den „Adventure Ort“ Pucon. Hier geht alles um Vulkan klettern, Raften, Tauchen, Fallschirm, Canopy, Kanu, Hoehlen Tour und was nicht alles. Zum ersten mal treffen wir auf Tourismus und der Wahn der Backpacker liegt in der Luft: wer hat die meisten Adventures abgespult?

Wir sind mit „Adventure Rudi“ unterwegs und erleben grandiose Natur und spannende Pisten im Hinterland, fernab vom organisierten Wahnsinn.
Hier und da werden wir immer wieder an unsere ausgewanderten Landsleute erinnert, es gibt „Kuchen“, „Strudel“, „Kunstmann Bier“, „Grundschulen“ und den obligatorischen „Club Aleman“.
Das ein oder andere Gesicht schaut auch sehr deutsch aus der Waesche...

Ein kleiner Abstecher geht ans Meer nach Valdivia und die „Deutschen“ haben hier mit der typischen Brauerei und dem Drumherum ihr Zentrum gefunden. Wir zelten auf der Kuhwiese am Strand, geniessen frischen Fisch und duesen anschliessend wieder in die Berge, Vulkan Osorno ist einfach viel spannender. Es erinnert uns an die Schweiz mit dem typischen Baustil und den Bergweiden, dazwischen Fjorde wie in Norwegen mit Lachszuchten, dann alpine Bergmassive und wilde Vulkane und grossartige tuerkise Seen und Fluesse, wie es sie in Europa nicht mehr gibt.

Unsere Stimmung ist grandios bei diesen Leckerbissen fuer Auge und Seele. Die Grenze zu Patagonien ist erreicht und die einzigartige Carreterra Austral wartet auf uns. Davon mehr im naechsten Blog ;-)

FOTOALBUM:

Fotoalbum Chile - Lake District

Samstag, 8. November 2008

Chile - Vulkane/Seen








Den naechsten laengeren Stop legen wir beim Hans ein, ein echter Bayer, der hier die Andenrose (Alpengasthof) aufgebaut hat. Wir schlagen unser Zelt am Fluss auf und fahren ohne Gepaeck in die wilde Vulkanlandschaft, vorbei an Kratern, Lagunen, Lavafeldern, herrlichen Araukarienwaeldern und unternehmen eine recht anstrengende Bergwanderung. Die Schotterpisten sind z.T. schon recht anspruchsvoll und wir sind fast ueberall alleine unterwegs. Schnee hindert uns noch bisweilen, weiter in die Berge zu fahren.
Die Landschaft ist einfach grandios und wir geniessen die Natur und Freiheit. Abends laedt uns die Thermalquelle nebenan zum Bad ein und beim Hans gibt es das beste Essen bisher. Den ersten Regentag nutzen wir zum updaten unserer kleinen Doku und es geht weiter in den Sueden.






FOTOALBUM:


Fotoalbum Chile - kleiner Sueden

Dienstag, 4. November 2008

Chile - kleiner Norden





















Gut 10 Tage sind ins Land gegangen und der Tacho zeigt schon 3000 Kilometer mehr an. Den kleinen Norden haben wir bis La Serena unter die Stollen genommen, immer entlang der Panamericana am Pazifik. Anschliessend weiter nach Osten in Richtung Anden. Der geplante Pass war leider noch gesperrt, aber die Anfahrt durch Schotterwege schon imposant.

In Vicuna haben wir uns professionell die Sterne an einer Sternwarte erklaeren lassen. Der Sternenhimmel leuchtet faszinierend, nicht ohne Grund sind hier die groessten Teleskope der Wissenschaft in den Himmel gerichtet. Im Hostal trafen wir Tony aus Melbourne, er ist im April in Alaska mit dem Motorrad gestartet und dabei, die gesamte Panamericana zu befahren. Gemeinsam fuhren wir ueber eine Woche weiter ueber spannende Pisten entlang des alten Inca Trail. Noerdlich von Valparaiso blieben wir zwei Tage an der Steilkueste und mein Paraglider kam zum Einsatz. Imke hat spontan einen Tandemflug gebucht und so sind wir gemeinsam die Kueste im Aufwind abgeflogen.


Begeistert sind wir von der chilenischen Gastfreundschaft! Gestern Abend sind wir bei der Suche nach einem Hostal von Einheimischen auf der Strasse angesprochen worden, die uns eine Unterkunft organisiert und uns zu einem genialen Barbecue eingeladen haben (best steak we ever had).

Die wuestenaehnliche Landschaft haben wir mittlerweile hinter uns gelassen und sind jetzt im „kleinen Sueden“, in der Naehe von Los Angeles angekommen. Es erinnert an Suedfrankreich und das Voralpenland. Schneebedeckte Gipfel, tuerkisfarbene Fluesse, alles voller Blueten und die Sonne lacht vom blauen Himmel :-)



hier noch zwei Fotoalben zu den letzten 2 1/2 Wochen:


Fotoalbum Chile - Valpo + kleiner Norden

kleiner Norden


Montag, 20. Oktober 2008

Wir sind in Chile - Valparaiso







Geschafft! Endlich angekommen.
Nach einem sehr langen und anstrengenden Flug sind wir nun seit 4 Tagen in Valparaíso, in der Villa Kunterbunt bei Enzo und Martina. Die Villa ist tatsaechlich so sympathisch chaotisch wie bei Pippi Langstrumpf und die Gastfreundschaft der beiden ist top! Wir werden nett umsorgt und der ganze Papierkram mit Zoll und Spedition wurde uns abgenommen. Heute waren wir mit Enzo am Hafen und haben Rudi abgeholt. Wir sind schon kurz an der Kueste entlang gekurvt und haben uns den Pazifikwind um die Nase wehen lassen. Morgen starten wir mit einer Kurztour in den waermeren Norden, wo allerdings auch zwei eiskalte 4.700 m Paesse auf uns warten.
Valparaíso ist eine alte, leider leicht heruntergekommene Hafenstadt, die sehr schoen an mehreren Huegeln liegt. Die Hoehenunterschiede lassen sich mit „Ascensores“ (alten Schienenaufzuegen) ueberwinden. Der Nachbarort Viña del Mar ist modern und schick, ein typischer Badeort, wo wir schon ordentlich Fruehlingssonne getankt haben.

Donnerstag, 11. September 2008

Transport ist angeleiert



















Die Holzbox ist geladen, mit Imke´s Hilfe habe ich die BMW in der Kiste verstaut, das Vorderrad ist demontiert, damit die Höhe der Kiste geringer ausfällt. Die Aluboxen und unser gesamtes Camping Equipment, 2 Paar Ersatzreifen, der Paraglider, Werkzeug und Kleinteile sind verstaut. Daneben noch etwas "Schmuggelware". Unsere Adresse in Valparaiso hat uns gebeten Dosenfisch und Kaffee mitzubringen, somit sind noch 12 Pfund Kaffee und 25 Dosen Heringsfilet versteckt unter dem ganzen Geraffel. Unser Schiff legt am 16.09. in Hamburg ab und fährt über den Panama Kanal nach Südamerika/Valparaiso, dort wollen wir "Rudi" dann am 20. Oktober wieder aus dem Holzverschlag befreien und dann einen neuen Kontinent unter die Räder nehmen...




Freitag, 15. August 2008

Das ist "Rudi" und die Route


Neben uns 2 Nasen kommt noch "Rudi" mit, eine ausgewachsene BMW R 1150 GS Adventure. Rudi kam mit schiefem Hinterteil zu mir und wurde erst mal ausgezogen und auf Herz und Nieren geprüft und wieder instandgesetzt. Er hat uns schon tadellos durch die Pyrineen getragen und soll es nun mit Chile aufnehmen, von Santiago bis Feuerland und durch die Pampa Argentiniens. Dafür verpacke ich ihn Anfang September im Holzverschlag und dann geht es im Container nach Valparaiso, wo er auf uns wartet. Zunächst geht es für uns in den Osten (Berlin) und dann geht das Adventure los, Let´s go West, bis wir wieder in Berlin ankommen, aber dann von der anderen Seite der Erde, voll mit Eindrücken und Geschichten; aber das soll erst im Juni 2009 so sein.

Hier die geplante Reiseroute, wobei die Motorradtour nur durch Südamerika geht.

  • Berlin, Madrid - Santiago/Chile
  • Mit dem Motorrad durch Chile und Argentinien, Patagonien, Feuerland und zurück.
  • Santiago - Osterinsel (Rapa Nui)
  • Neu Seeland nur für einen Kurzbesuch beim Weltenbummler Robert
  • Australien, von Sydney über die Great Ocean Road nach Melbourne und Adelaide, Weiterflug nach Tasmanien zum Teufel ;-)
  • Perth mit kleiner Rundfahrt durch Westaustralien
  • Manila/Phillipinen Abstecher auf die Nachbarinsel Palawan
  • Hong Kong für ein paar Tage
  • Bangkok, über Land das Dreieck Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha
  • Dubai für ein paar Tage
  • Berlin und zurück in den Alltag :-(




„In zwanzig Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Dinge die Du nicht getan hast, als über die Dinge, die Du getan hast. Also wirf die Leinen los. Verlasse den sicheren Hafen. Lass den Passatwind in Deine Segel wehen. Erforsche. Träume. Entdecke." (Mark Twain)







Dienstag, 12. August 2008

Preparations







am 16. Oktober geht es los.
Noch stehen so einige Dinge auf der to do list:
Impfungen, Visa, Wohnung untervermieten...
die BMW muss noch reisefertig gemacht, die Holzkiste zusammengezimmert und Alukoffer und Trekking-Rucksack wollen gefüllt werden.
Aber die Vorfreude steigt von Tag zu Tag :-)