Samstag, 28. März 2009

Australien - Western Australia



Westen ist die Richtung und so ist Perth der letzte grosse Stop in Australien. Schon wieder so eine „olle Boeing“, aber ein sauberer Flug von „Tassie“. Den langen „Drive“ durch die Nullabore Ebene sparen wir uns. In Perth erwartet uns schon der alt bekannte Combo Camper und wir fuehlen uns gleich wie zu Hause in der kleinen Kiste. Schnell ist die City angesteuert und nimmt uns in Empfang. Moderner als die bekannten Metropolen schlendern wir durch die Shopping Meile, kaffeesieren, schauen die bunte Mischung von Voelkern verschiedenster Herkunft an und machen uns anschliessend auf den Weg zum Citybeach. Einfach genial, wie Grossstadt und Surfstrand ineinander uebergehen.

In der Vorstadt Freemantle, direkt am Meer, gibt es Nightlife, ein paar local beers sind schnell weggeschlabbert und der Camper steht gleich um die Ecke.

Entlang der Kueste geht es nach Sueden, Albany ist etwa 600 km entfernt und einsame Straende begleiten uns auf der Fahrt. Die Landschaft wird ueppiger und wirkt viel gruener als in Victoria und SA, die Eukalyptus Baeume nehmen riesige Formen an und die Steilkuesten werden schroffer und spannender. Eine Hoehle mit Stalaktiten und Stalakmiten besuchen wir und staunen ueber die bizarren Formen, die Wasser und Ablagerungen in Millionen von Jahren geschaffen haben.

Auf dem Weg liegt Denmark, ein kleiner Ort, der seiner Umgebung Namenspate stand. Der Sand wird immer weisser und ab und an koennte man an Daenemark denken. In der perfekten Welle sind diesmal keine Surfer unterwegs, sondern Lachse flitzen durch die Wellenberge.

Nach dieser schoenen Kuestenlandschaft im Suedwesten von WA geht es inland retour nach Perth, um von dort noch mal einen Schlenker nordwaerts zu starten. Shark Bay liegt etwa 1000 km die Kueste hoch und so bummeln wir in unserer Kiste die kleinen Orte und Straende ab, immer auf der Suche nach der richtigen Welle, aber keine Surfwelle, sondern eine Anhoehe oder Kliff zum Paragliden. In Geraldton gibt es die richtige Auswahl und ein Local fuehrt uns hin. Mit Imkes Hilfe ziehe ich spaeter den Paraglider in den Wind und mache schnell Hoehe ueber dem weiten Land.

Einige Nationalparks auf dem Weg zeigen Erdgeschichte in Form von Fluessen, die ihr Bett in Schluchten geschnitten haben. Faszinierende Felsformationen aus rotem Gestein.

Das Outback hat uns laengst umgeben, die rostrote Erde bildet sehr schoene Kontraste mit weissem Strand, gruenen Bueschen und tuerkisfarbenem und blauem Wasser, ganz zu schweigen vom tief blauen Himmel.

Shark Bay ist schliesslich erreicht, wobei die wilden Delphine eigentlich die Hauptattraktion sind. Sie schwimmen bis an den Strand und sind zum Greifen nahe. Haie sind auch nicht weit und so sehen wir sie zweimal direkt am Ufer cruisen, die Lust auf Schwimmen wird kleiner, trotz 39 Grad Hitze...

Der Rueckweg steht an, auf der Inlandroute ist das Koenigreich „Hutt River Province“ um die Ecke und einen kleinen Besuch wert. Der ARD Weltspiegel hat vor knapp einem Jahr von dem durchgeknallten Farmer berichtet, der es aufgrund von Streitigkeiten ueber Weizenproduktionsquoten und Behoerdenignoranz geschafft hat, ein eigenes Koenigreich auf seiner Farm auszurufen. So lassen wir unsere Paesse von seiner Majestaet hoechstpersoenlich abstempeln und duerfen auch mal auf seinem Thron probesitzen. Immerhin schon 39 Jahre im Amt, haelt er sich wacker und vermarktet sein Anwesen mit 83 Jahren recht tapfer. Einen anderen symphatisch durchgeknallten Australier treffen wir ab und an auf seinem Post Moped, mit 105 ccm faehrt er auf seiner Kiste um die Welt und will uns im Sommer 2010 in Hamburg besuchen, dann warten wir mal ab :-)


Die letzten „Aussie“ Tage sind gezaehlt, Australien liegt schon bald hinter uns, es wird Zeit auf die Nordhalbkugel zu wechseln, wo der Fruehling wartet. So kommen uns die Phillippinen gerade richtig, davon mehr im naechsten blog...





FOTOALBUM:

Australien - Western Australia



Samstag, 14. März 2009

Australien - Tasmanien


Es dauert nur etwa eine Stunde mit dem Flieger von Melbourne nach Hobart und so landen wir in Tasmanien. Ehemals van Diemens Land (Holland laesst gruessen), hat die Insel doch spaeter ihren Namen vom Entdecker Abel Tasman bekommen.
Wir haben knapp zehn Tage Zeit und machen uns gleich auf die Socken, durchstoebern die Hauptstadt Hobart und nehmen einen Blick in die Ferne vom Hausberg Mt. Wellington.
Es ist hier viel gruener als auf dem „Mainland“ und viel Wald und ueppige Vegetation umgeben uns in den Nationalparks. Die Wanderboots muessen mal wieder raus und so geht es in die Cradle Mountains, klare Seen und alpine Landschaften nehmen uns die Puste. Ein Wombat grast friedlich im Moor und laesst sich die Kamera direkt vor die Nase pflanzen, schwarze Kakadus sitzen in den Baeumen und kraechzen.
Neben den genialen „Outdoors“ sehen wir leider auch einen heftigen Raubbau an der Natur, Holzeinschlag und Bergbau mit Abraumhalden. Daneben riesige Weideflaechen mit wenigen Schafen, davon gibt es immerhin ca. 400 Mio. in ganz Australien.
Beeindruckend ist das „wildlife“, Beuteltiere aller Art: Possums, Devils, Wallabies, Wombats, Kaenguruhs...leider auch sehr viele als „runovers on the road“. So parken wir spaetestens um 20 Uhr, um die Viecher leben zu lassen. Am Strand der Wineglass Bay laesst sich ein Wallabie viel schoener beobachten und kraulen, ist dieses Gebiet auch nur zu Fuss oder per Boot und Flugzeug erreichbar. Ein Rundflug in der Cessna ist schnell vereinbart und die Peninsula aus der Luft wirkt einfach noch grandioser.
Zum Schluss noch etwas „alte Steine“, der Superknast bei Port Arthur auf der Sued Ost Ecke Tasmaniens erzaehlt ueber die Convicts aus England. Etwa das Pendant zu Alcatraz in San Franzisko, entstand hier eine betraechtliche Anlage zwischen 1830 und 1877 und hat Tausende der armen Teufel „beherbergt“ und zur Zwangsarbeit abgestellt. Die alten Anlagen und Ruinen erzaehlen anschaulich das Knastleben, kein Zuckerschlecken bei einer Zellengroesse von 1,3 x 2,2 Metern, da ist unser Campingzelt (echt eng) schon groesser.
Eine schoene Insel, gross und vielfaeltig mit viel Natur und nur 250.000 Einwohnern, Platz genug, um die Seele baumeln zu lassen...aber es geht schon wieder weiter in eine Millionenstadt, Perth in Western Australia wartet.


Mittwoch, 4. März 2009

Australien - South Australia





Wir haben Victoria verlassen und verpassen beinahe den Kinostart, weil die Uhren in South Australia eine halbe Stunde frueher ticken.... Landschaftlich erwarten uns hier weitere Highlights. Ein azurblauer Vulkansee liegt auf dem Weg, spaeter laufen wir ueber die knirschende Oberflaeche einer Salzplatte. Entlang der Kuestenstrasse in Richtung Adelaide folgen kleinere Nationalparks. Die kilometerlangen, einsamen Sandstraende sind z.T sogar fuer Autos freigegeben, so sitzt Imke auf dem Dach und es geht direkt am Wasser entlang.

So sind mal eben 1000 Kilometer mehr auf dem Tacho seit Melbourne.

Adelaide scheint uebersichtlicher als ihre Schwestern Sydney und Melbourne und viele „alte“ Strassenzuege im viktorianischen Stil empfangen uns. Das Parkhaus in der Altstadt wird zum Hotel, unser Camper Van steht im 7. Stockwerk und das Nachtleben ist schnell zu Fuss um die Ecke erreicht. Adelaide wirbt als Festival State und die Pubs brummen.


Noch mal eben 500 km weiter gen Norden lockt das Outback. Der Nationalpark „Flinders Ranges“ liegt am Rand der Wueste und beeindruckt mit uralten Steinformationen, Schluchten und Ausblicken. Es geht zu Fuss in den Wilpena Pound, ein Kessel umgeben von Bergruecken.

Anschliessend wieder retour nach Melbourne, die Winde kommen aus Sueden und stroemen die Klippen bei Bells Beach an, 1a Aufwind zum Fiegen. Also Geraffel an die Klippe geschleppt, Schirm in den Wind gezogen und ab ins wilde Vergnuegen, die Felsen entlangzugleiten. Prima Aussicht auf die tuerkisfarbenen Wellen bei warmem Licht in der Abendsonne. So haenge ich in der Luft und Imke ist fleissig mit der Kamera am Boden unterwegs.


Die Zeit rast und Tasmanien steht an. Auto abgeben, Tony noch mal besuchen und der Flieger nach Hobart wartet...dort soll es kleine fiese schwarze Teufel geben, wir werden sehen...



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Australien - South Australia

Sonntag, 1. März 2009

Australien - Victoria




Die Snowy Mountains liegen hinter uns, auf der Suche nach Flugbergen sind wir etwas ernuechtert. Der „Gardenstate Victoria“ zeigt sich eher vertrocknet und braun, ein ordentlicher Regenschauer waere mal wieder faellig. Der richtige Wind zum Paragliden stellt sich nicht ein, statt dessen blaest die heisse Luft aus dem Norden ordentlich in die Bushfires und hindert uns, die Bergroute weiter zu fahren. So landen wir an der Suedkueste und da regnet es dann ausgerechnet mal. Wir tuckern gen Westen weiter und geniessen die langgezogenen Sandstraende. Im Wildlife Park auf Phillip Island haben wir unseren Spass mit den „Locals“: Kaenguruhs, Wallabies, und Emus betteln uns um Futter an, Koalas verpennen den Tag im Eukalyptus und allerlei Voegel kraechzen in den Baeumen.

Melbourne empfaengt uns unter einer Dunstglocke, die Braende in der Umgebung haben den Himmel eingetruebt und die Sonne scheint milchig durch den Smog. Wir treffen unseren alten Panamericana Rider Tony wieder und haben eine gute Zeit mit ihm und Kylie. Gemeinsam sind wir unterwegs in Downtown und bekommen eine special tour durch ihre Stadt. Nach einem langen Verwoehnwochenende und dem Genuss eines richtigen Betts und einer warmen Dusche sind wir wieder auf der Strasse, und was fuer einer: Die Great Ocean Road schlaengelt sich entlang der Steilkueste und gibt tolle Blicke frei auf Meer und Klippen. Die Straende sind genial, wir campen direkt davor und geniessen Sundowner und die Menschenleere. Etwas im Inland liegen die Grampians, ein Nationalpark mit genialen Felsformationen. Die herrlichen Blicke laden nur so ein, die Absperrungen zu ignorieren und die Felsvorspruenge zu erklimmen. So ziehen wir weiter durch's Land und Adelaide in „South Australia“ steht an. Hier erwartet uns eine halbe Stunde Zeitverschiebung, naja, wenn's hilft zum daylightsaving...



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Australien Victoria